Erfahre mehr über die Geschichte und den Ursprung von

"Verbirg nichts - denn die Zeit, die alles sieht und alles hört,
sie faltet alles auf."
(Sophokles)

Die wunderbare Welt der Orakel

So wie man bei Entscheidungsschwäche eine Münze wirft und die "Götter" ruft, dass sie uns auf diesem Wege Hilfe leisten, so biete ich auf meinen Webseiten verschiedene Orakel an, um ansatzweise Klarheit in Zeiten der offenen Fragen, Gefühlswirrnis oder quälender Ungewissheit zu ermöglichen.
Die Antworten kommen zufällig, aber es ist seit langem bekannt: was immer uns in einer bestimmten Situation begegnet, tragen wir bereits als Antwort auf eine offene Frage in uns.

Das Orakel von Delphi
Orakel von Delphi - Darstellung aus dem 19. Jahrhundert nach überlieferungen aus dem antiken Griechenland:
Pythia verkündet in Trance den Rat von Gott Apollo, Priester deuten ihn.


Der Legende nach entstand die uralte Orakeltradition in Griechenland am Fuße des Parnass, wo der Ziegenhirte Koretas eines Tages ein merkwürdiges Verhalten seiner Tiere beobachtete: sie machten seltsame Sprünge und alle ihre Glieder zitterten. Koretas ging der Sache nach und entdeckte einen Spalt in der Erde, aus dem ein unerklärlicher Luftstrom zog. Er beugte sich über den Rand der Spalte und plötzlich begann er "in fremden Stimmen" zu sprechen. Die Sache sprach sich herum und ab dem Zeitpunkt konnte Koretas und alle, die sich ebenfalls an den Rand des Erdinnern wagten, weissagen.

Sie weihten diese heilige Stätte der Erdmutter Gaia. Allerdings forderte auch dieses Geschenk der Götter wie so oft seinen Tribut: Einer nach dem anderen verschwanden all diese mutigen, bzw. neugierigen Zeitgenossen spurlos und keiner sah sie jemals wieder. In der Folge wurden die Menschen klüger und brachten daher vor einer Befragung dem Orakel ein Opfer, meist in Form eines geschlachteten Tieres und wendeten so die Forderung des Orakels nach Lohn von ihnen selber ab.

Delphi in Griechenland
Die Kult- und Orakelstätte Delphi am Fuße des Parnass in Griechenland

"Dort erhob sich ein Berg zu den Sternen mit doppelten Scheitel, namens Parnass, und über die Wolken ragen die Gipfel. Dies ist das Land, wo Deukalion fährt mit seiner Gemahlin Pyrrha und hier strandet sein Schiff. Sie schufen sie auf Weisung des Zeus neue Menschen, indem sie Steine hinter sich warfen. Die geworfenen Steine des Deukalion ergaben Männer, aus denen der Pyrrha entstanden Frauen...." (Ovid, Metamorphosen)


Der Sage nach ließ eines Tages Zeus zwei Adler fliegen, einen von Osten nach Westen, den anderen von West nach Ost. Beide trafen sich am Fuße des Parnass - genau an der Stelle von Delphi. Plutarch (1.Jhd. n.Chr.) berichtet über berauschende Dämpfe aus der Erde, welche die Pythia in Trance versetzten. Archäologisch erwiesen ist dieser Kultplatz der Erdmutter Gaia ca. 3500 Jahre alt. Um 1000 v. Chr. musste sie dem Gott Apollon Platz machen, der aus Kleinasien (Türkei) kommend, nach Griechenland kam. Wie viele andere Muttergöttinnen wurde sie von einem männlichen Gott verdrängt.

In der Sage spiegelt sich das so wider:
In einer Höhle nahe der Orakelstätte hauste ein weiblicher Lindwurm, Python genannt. Apollon erschlägt das Ungeheuer. Damit triumphierte er über Gaia - und fortan das Männliche über das Weibliche. Dieser Ort hiess dann Delphoi (= der Mutterleib), unter Erinnerung an eines der heiligen Tiere Apollons, den Delphin. Als Würdigung des alten Glaubens wurden nur Frauen zu Orakelpriesterinnen von Delphi geweiht. Man nannte sie - zur Erinnerung an den Drachen - Pythia. Sie mussten jungfräulich sein und bleiben - dennoch wird auch von ausschweifenden Orgien und Festen berichtet.

Omphalos Nabel der Welt
Omphalos von Delphi - (Nabel der Welt)

Ein grosser Apollo-Tempel wurde neben der uralten Tempelstätte errichtet mit einer goldenen Statue des Gottes. Mitten im Tempel entsprang eine heilige Quelle. Die Pythia weissagte an jedem 7. Tag des Monats, auf einem Omphalon (Nabel) sitzend. Dieser kegelförmige Stein hatte eine öffnung aus der die betäubenden Dämpfe der aus der Erdspalte entspringenden Quelle entwichen und die Seherin in Trance versetzten. Wahrscheinlich war es ein Gasgemisch aus Ethylen und Methan, das aus uralten Erdölablagerungen eines vor Urzeiten vorhandenen Meeres entstanden ist.
Die geheimnisvollen und oft genug unsinnig oder unzusammenhängenden äusserungen der Pythia wurden von (männlichen) Priestern in sinnvolle Sätze umgewandelt und beherrschten lange Zeit die Geschicke einfacher Menschen ebenso wie die der damaligen mächtigen Würdenträger und damit der Politik. Als das Christentum die alten Götter ablöste, verschwand langsam aber sicher das Interesse an Wahrsagerei (das wurde auch von der neuen Lehre nicht gerne gesehen) und damit der Einfluss von Delphi - eventuell versiegte auch die heilige Quelle.

Pythia verkündet das Orakel
Die Pythia verkündet das Orakel


"Der Körper bedient sich vieler Werkzeuge,
aber des Körpers und all seiner Teile bedient sich die Seele,
und die Seele wiederum ist ein Werkzeug Gottes."
(Plutarch)

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